Gestern Abend hielt Swiss Marketing Schaffhausen ein Webinar ab, das man so schnell nicht vergisst. Den Auftakt machte dabei die schweizerische Post: Sie lieferte allen Teilnehmer*innen ein Paket, das unter anderem einen ominösen, verschlossenen Umschlag enthielt, der nicht vor Beginn des Webinars geöffnet werden durfte.
Zu Gast war Escape-Room-Fan und Krimispiel-Entwickler Jan Baur, der die Entstehungsgeschichte, Umsetzung und Vermarktung des Krimispiels „Crimetime“ vorstellte, das im Frühsommer 2020 während eines verregneten viertägigen Urlaubs im Appenzell mit seinem Kollegen Adrian Schenker seine Anfänge nahm. Ihr Ziel war es, ein interaktives Spiel mit einer schlüssigen, einnehmenden Story und Escape-Room Feeling zu kreieren. Entstanden ist ein sehr realistisch wirkendes, multimediales und -dimensionales Krimispiel, das neben den unzähligen Dokumenten wie Dossiers zu verdächtigen Personen, Zeitungsartikeln oder Videoüberwachungsfotos auch auf eigens für das Spiel entwickelte Websites, Social Media Accounts, Datenbanken, Videos und sogar Mailbox-Nachrichten zurückgreift. Die Grenze zwischen Imagination und Realität wird dadurch stark verwischt und bewirkt ein authentisches Spielerlebnis innerhalb der eigenen vier Wände, das bisher in dieser Dimension nur in Escape Rooms möglich war.
Sehr erfolgreich vermarktet und abgesetzt wurde die erste Auflage in der Schweiz und in Deutschland hauptsächlich über Instagram; die ersten 2500 Exemplare waren noch vor Weihnachten ausverkauft! Für den Vertrieb der zweiten Auflage – die übrigens auch bald im englischen und spanischen Sprachraum erhältlich sein wird – setzen die Entwickler auf die Automatisierung des Bestellprozesses und externe Anbieter. Ebenfalls im Entstehungsprozess ist ein neuer Krimi-Fall, der die Hobby-Detektive zur Ermittlung eines Verbrechens über die Landesgrenzen hinausführt.
…und was war im Umschlag?
Veruntreute Mitgliederbeiträge, ausschweifende After-Partys und ein baufälliges Clubhaus. Die Mitglieder des Clubs Swiss Marketing Schaffhausen haben genug von den Eskapaden ihres Clubvorstands – und gehen zum Angriff über. Prompt sperren sie die Vorstandsmitglieder im Clubhaus ein und platzieren eine Bombe.
So lautete die Background-Story des zu lösenden Rätsels, die den zweiten Teil des Crimetime-Webinars einläutete. Jan Baur bat uns, den im Vorfeld per Post versandten Umschlag zu öffnen. Darin enthalten waren ein Drohbrief der verärgerten Clubmitglieder, ein Grundriss des baufälligen Clubhauses, diverse rätselhafte Dokumente… und eine Bombe, die mittels eines vierstelligen Codes innerhalb von 30 Minuten entschärft werden musste, um den Clubvorstand vor ihrem bitteren Ende zu bewahren. Die investigativen Fähigkeiten aller Webinar-Teilnehmer*innen waren gefragt, um die von Jan Baur eigens für das gestrige Webinar entwickelten Rätsel zu lösen. Gestaltungspläne wurden analysiert, Kalender gedreht und gewendet, Wörter übersetzt, Buchstaben verbunden – und die Bombe kurz vor der Detonation (Dank diverser Hints und seeehr viel Goodwill des Entwicklers) entschärft.
Glück für die Clubvorstände, Pech für die Mitglieder und das baufällige Clubhaus! Ich bin mir jedoch sicher, dass kein weiterer – fiktiver und/oder realer – Angriff auf euch, liebe Clubvorstände, geplant wird, solange ihr euren Mitgliedern weiterhin solch kreative, innovative und lehrreiche Veranstaltungen bietet. Vielen lieben Dank für diesen grossartigen Abend